Schwerkranke Anna erhält eine Klangmatratze

Bornsdorf. Große Freude hat gestern bei Anja und Michael Heinze in Bornsdorf geherrscht. Ihre schwerkranke Tochter Anna, die seit März 2008 im Wachkoma liegt, erhielt eine Klangmatratze. "Wenn Anna darauf liegt, ist sie total entspannt", weiß Mutter Anja von einer Probewoche mit dem Hilfsmittel. Die Anschaffung ermöglichten die Aktion "Kinderwünsche" der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Teupitzer Detlef Zobel als Projektpartner der Town & Country-Stiftung.

Auch die inzwischen zehnjährige Anna spürt, dass gerade etwas Besonderes in ihrer Umgebung passiert. Das Mädchen war im März 2008 in der Gehrener Kita so schwer verunglückt, dass sie seitdem im Wachkoma liegt. Tiefe Atemzüge lassen ihre Aufregung für alle hörbar werden, die sich im Wintergarten zur Übergabe versammelt haben. Sie dämpfen ihre Stimmen. Erst in der Mittagsstunde wird sie den Grund für die vielen Besucher wahrnehmen. Dann kann sie endlich auf ihrer eignen Klangmatratze liegen und sich dabei vollkommen entspannen.

Die Matratze massiere nach Musik den ganzen Körper, stimuliere zudem einzelne Körperzonen separat, "damit Anna ihren Körper besser wahrnehmen kann", erläutert Dana Horschig, Pflegedienstleiterin der Kinderkrankenpflege der Johanniter, Regionalverband Südbrandenburg. Die Musik werde dabei in Ultraschallschwingungen umgewandelt. Diese lösten schmerzhafte Verspannungen und Krämpfe in ihrem Körper.

Mutter Anja Heinze kennt die positive Wirkung dieser sanften Massage auf das Wohlbefinden ihrer Tochter. Im März hatte sie von diesem Hilfsmittel erfahren und eine Probezeit mit dem Hersteller vereinbart. Eine Woche lang konnte Anja täglich ihre Mittagsstunde darauf verbringen. "Danach hatte sie stets auch einen guten Nachmittag und war sehr ausgeglichen", berichtet sie. "Wir wollten die Klangmatratze gar nicht wieder hergeben, weil sie Anna so gut getan hat."

Doch der Anschaffungspreis von 3300 Euro für das Hilfsmittel überstieg bei Weitem das Familienbudget. Über die Fachschwestern des Johanniter-Kinderpflegedienstes, die Anna täglich abends und nachts betreuen, erfuhr die Familie von der Aktion "Kinderwünsche" der Johanniter. "Wir erfüllen Wünsche von Kindern, die an einer lebensverkürzenden Krankheit leiden", sagt Kristin Bulkow. Denn auch schwerstkranke Kinder hätten einen Herzenswunsch. Dazu suche sich die Aktion Partner, die sie bei ihrem Vorhaben unterstützten. Im Fall von Anna Heinze fand sie ihn in Detlef Zobel. Der Teupitzer ist Lizenzpartner der Hausbaufirma Firma "Town & Country", die eine gleichnamige deutschlandweite Stiftung zur Unterstützung von benachteiligten und schwerkranken Kindern hat. "Ich habe mich als Projektpartner beworben, wollte aber, dass das Geld einem Kind in der Region zugutekommt", sagt der Teupitzer. So entschied er sich, das Vorhaben der Johanniter zu unterstützen. Anlässlich einer Musterhauseinweihung bat er anstelle von Geschenken um Spenden für Annas Klangmatratze.

"Dort haben wir haben Annas Geschichte erzählt und die Klangmatratze mit ihren Wirkungen vorgestellt", erzählt Kristin Bulkow. 1200 Euro erbrachte die Spendenaktion, 800 Euro gab Detlef Zobel selbst dazu. Weitere 1300 Euro kamen aus dem Spendentopf der Aktion "Kinderwünsche" der Johanniter.

Dank diesem Zusammenwirken und der Spendenbereitschaft vieler Menschen kann Anna Heinze jetzt die wohltuende Wirkung der Klangmatratze täglich spüren.

Quelle: www.lr-online.de